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Jagd im BAYERISCHEN WALD: Bergreviere, Besonderheiten, Wildbestände und althergebrachte Jagdtraditionen in Ostbayern
Geographische und natürliche Besonderheiten für die Jagd
Der Bayerische Wald zählt mit seinen ausgedehnten Nadelwäldern und Hochmooren zu den wildreichsten Regionen Deutschlands. Das Mittelgebirge bietet auf über 6.000 km² zusammenhängender Waldfläche ideale Lebensbedingungen für Rot-, Reh- und Schwarzwild. Der Nationalpark Bayerischer Wald mit seiner natürlichen Waldentwicklung schafft wichtige Rückzugsräume, während die angrenzenden Wirtschaftswälder traditionelle Jagdreviere darstellen. Die Höhenlagen zwischen 600 und 1.400 Metern fordern Jägern besondere körperliche Fitness ab.
Jäger und Demografie im Bayerischen Wald
In der bayerischen Waldregion sind etwa 12.000 Jäger aktiv (Stand 2023), was einer Jägerdichte von etwa 2 Jägern pro km² entspricht. Die Jägerschaft besteht überwiegend aus einheimischen Revierinhabern, die oft seit Generationen in der Region jagen. Der Anteil an Jagdgästen liegt bei etwa 15%, wobei diese vor allem zur Brunftzeit aus anderen Teilen Deutschlands anreisen. Die Altersstruktur zeigt eine gesunde Mischung aus erfahrenen Bergjägern und nachwachsendem Waidmannsnachwuchs.
Besonderheiten der Jagd im Bayerischen Wald
Die Jagd in dieser Mittelgebirgsregion erfordert besondere Kenntnisse der bergigen Topographie. Die Ansitzjagd auf Hochständen ist ebenso verbreitet wie die anspruchsvolle Pirsch in steilen Hanglagen. Die intensive Bejagung von Schwarzwild hat aufgrund der hohen Populationsdichte besondere Priorität. Die traditionelle Rotwildhege in den großen Waldgebieten wird revierübergreifend organisiert und folgt strengen Abschussplänen.
Jagdarten und Wildvorkommen
Im Bayerischen Wald dominieren Einzelansitz und Pirsch als Jagdmethoden. Bewegungsjagden finden vor allem im Herbst und Winter statt. Zu den Hauptwildarten zählen Rotwild (ca. 12.000 Stück), Rehwild und Schwarzwild. In einigen Gebieten kommt auch das seltene Auerwild vor. Bei den Raubwildarten sind Fuchs, Dachs und zunehmend auch der Luchs von jagdlicher Bedeutung. Die Niederwildbestände (Hase, Fasan) sind in den Höhenlagen eher gering.
Jagdzeiten und Schonzeiten
Die Jagdzeiten orientieren sich am bayerischen Jagdgesetz:
Rotwild: 1. August bis 15. Januar
Rehwild: 1. Mai bis 15. Januar
Schwarzwild: ganzjährig (außer Bachen mit Frischlingen)
Fuchs: ganzjährig
Auerwild: 1. Oktober bis 30. November (nur Hähne)
Jagdverbände und Vereine
Der Bayerische Jagdverband (BJV) mit seinen Kreisgruppen ist eine zentrale Organisation. Lokale Vereine wie die "Jagdgemeinschaft Bayerischer Wald" oder der "Arbeitskreis Rotwild" pflegen die jagdlichen Traditionen. Die enge Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten ist für viele Revierinhaber essentiell. Besondere Bedeutung haben die Hegegemeinschaften für die Rotwildgebiete.
Jagdrecht und Gesetzgebung
Neben dem Bundesjagdgesetz gibt es in Bayern spezifische Regelungen, die für die Jagd von besonderer Bedeutung sind. So ist beispielsweise in den Bergregionen eine Mindestreviergröße von 250 Hektar vorgeschrieben, um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Wildbestandes zu gewährleisten. Für Schalenwild gibt es verpflichtende Abschusspläne, die sicherstellen, dass die Wildbestände in einem gesunden Gleichgewicht bleiben. In Staatsjagdrevieren ist zudem der Einsatz von bleifreier Munition erforderlich, um die Umwelt zu schonen und die Gesundheit der Wildtiere nicht zu gefährden. Besonders zu beachten sind auch die speziellen Vorschriften für die Pufferzonen von Nationalparks, in denen die Jagd nur unter bestimmten Auflagen erlaubt ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Nachtzielgeräte in Bayern ausschließlich für die Jagd auf Schwarzwild genutzt werden dürfen.
Jagdtraditionen im Bayerischen Wald
Die Bergjagd-Tradition ist tief verwurzelt. Besondere Bräuche wie der "Letzte Bissen", das "Berghalali" und die Hubertusmessen werden gepflegt. Die "Passjagden" im Herbst haben eine jahrhundertealte Tradition. Jagdhornbläsergruppen wie die "Bayerwald-Blaser" sind weit über die Region hinaus bekannt.
Interessante Fakten zur Jagd
Der Bayerische Wald beherbergt Deutschlands größte Rotwildpopulation außerhalb der Alpen
Die Region war Vorreiter bei der Einführung bleifreier Munition
Traditionelle Holzbauweisen für Hochsitze sind typisch
Der Luchs wurde erfolgreich wiederangesiedelt und wird seit 2018 wieder bejagt
Die "Bayerwald-Bockjagd" auf Rehböcke im Mai ist ein besonderes Erlebnis
Jagd in SACHSEN: Geographische und natürliche Besonderheiten, Jäger und Demografie, Jagdarten, Jagdrecht und Jagdtraditionen
Geographische und natürliche Besonderheiten für die Jagd
Sachsen bietet mit seinen abwechslungsreichen Landschaften exzellente Jagdbedingungen. Der Osterzgebirgskamm und das Vogtland beherbergen dichte Wälder mit hohem Wildbestand, während die Elbtalniederung und die Lausitzer Teichlandschaft ideale Gebiete für Wasserwildjagd bieten. Besonders die Mittelgebirgsregionen zeichnen sich durch gesunde Rotwildpopulationen aus. Die Heide- und Ackerflächen im Norden Sachsens sind traditionelle Niederwildreviere.
Jäger und Demografie in Sachsen
In Sachsen sind etwa 25.000 Jäger registriert (Stand 2023), was etwa 0,6% der Bevölkerung entspricht. Die Jägerschaft setzt sich sowohl aus einheimischen Revierinhabern als auch aus Jagdgästen zusammen, die besonders zur Brunftzeit aus anderen Bundesländern anreisen. Die Altersstruktur zeigt eine gute Durchmischung von erfahrenen Jägern und einer wachsenden Zahl von Jungjägern.
Besonderheiten der Jagd in Sachsen
Sachsen ist bekannt für seine anspruchsvolle Bergjagd im Erzgebirge. Die Bejagung von Rotwild in den steilen Hanglagen erfordert besondere Kenntnisse und Fitness. Gleichzeitig bietet das flachere Hügelland im Norden ausgezeichnete Bedingungen für Drückjagden auf Schwarzwild. Die Niederwildjagd hat in einigen Regionen noch traditionelle Bedeutung.
Jagdarten und Wildvorkommen
In Sachsen dominieren Ansitzjagd auf Schalenwild und Bewegungsjagden auf Schwarzwild. Die Lockjagd auf Raubwild wird intensiv betrieben, um die Niederwildbestände zu schützen. Zu den Hauptwildarten zählen Rotwild, Rehwild und Schwarzwild, bei Niederwild besonders Fasan und Hase. In den Bergregionen kommen zudem Gams und Muffelwild vor.
Jagdzeiten und Schonzeiten
Die Jagdzeiten in Sachsen folgen dem Bundesjagdgesetz mit landesspezifischen Anpassungen. Rotwild darf von August bis Januar bejagt werden, Rehwild von Mai bis Januar. Schwarzwild kann ganzjährig bejagt werden, mit Ausnahme von Bachen mit Frischlingen. Die Niederwildjagd auf Fasan ist von Oktober bis Dezember möglich.
Jagdverbände und Vereine
Der Landesjagdverband Sachsen vertritt die Interessen der Jägerschaft und organisiert regelmäßig Fortbildungen. Regionale Vereine wie die Jägergemeinschaft Erzgebirge oder der Jagdverein Oberlausitz pflegen die jagdlichen Traditionen und organisieren gemeinschaftliche Jagden. Die Zusammenarbeit mit Forstbehörden ist besonders eng.
Jagdrecht und Gesetzgebung
Sachsen hat spezielle jagdrechtliche Bestimmungen, die das Bundesjagdgesetz ergänzen. Dazu gehören Mindestgrößen für Eigenjagdbezirke von 150 Hektar im Flachland und 300 Hektar im Bergland. Für Schalenwild gelten verbindliche Abschusspläne. Die Verwendung bleifreier Munition ist in vielen Revieren bereits Standard.
Jagdtraditionen in Sachsen
Die sächsische Jagdkultur ist stark von bergigen Traditionen geprägt. Hubertusmessen und jagdliche Bläsertreffen haben einen hohen Stellenwert. Besonders im Erzgebirge haben sich einzigartige Bräuche wie das "Berghalali" erhalten. Die sächsischen Jagdhornbläser sind deutschlandweit bekannt.
Interessante Fakten zur Jagd in Sachsen
Sachsen beherbergt eine der ältesten Rotwildpopulationen Deutschlands
Im Erzgebirge wird seit Jahrhunderten die traditionelle Bergjagd praktiziert
Die Lausitz hat eine der höchsten Wolfspopulationen Deutschlands
Sachsen war eines der ersten Bundesländer mit bleifreier Munition in Staatsrevieren
Jagd in THÜRINGEN: Jäger und Demografie, Wildbestände, Jagdzeiten, Jagdverbände und Vereine, Traditionen und Gesetze
Geographische und natürliche Besonderheiten in Thüringen
Thüringens abwechslungsreiche Landschaft bietet hervorragende Voraussetzungen für die Jagd. Der Thüringer Wald mit seinen ausgedehnten Nadel- und Mischwäldern beherbergt gesunde Rotwildbestände, während die offenen Feldfluren im Thüringer Becken ideale Bedingungen für Niederwild bieten. Besondere Jagdreviere finden sich im Nationalpark Hainich und im Biosphärenreservat Rhön, wo naturnahe Waldgesellschaften vielfältige Lebensräume schaffen. Die Flussniederungen von Saale und Unstrut ergänzen das jagdliche Spektrum mit Möglichkeiten zur Wasserwildbejagung.
Jäger und Demografie in Thüringen
Aktuell zählt Thüringen etwa 18.000 lizenzierte Jäger (Stand 2023), was einem Anteil von 0,8% der Bevölkerung entspricht. Die Jägerschaft setzt sich überwiegend aus einheimischen Revierinhabern zusammen, wobei besonders zur Brunftzeit auch Jagdgäste aus anderen Bundesländern anreisen. Die Altersstruktur zeigt eine ausgewogene Mischung aus erfahrenen Waidmännern und einer stetig wachsenden Zahl junger Jäger.
Besonderheiten der Jagd in Thüringen
Thüringen zeichnet sich durch seine vielseitigen Jagdmöglichkeiten aus. Die anspruchsvolle Bergjagd im Thüringer Wald erfordert besondere Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten. Gleichzeitig bieten die Feldreviere im Norden des Landes ausgezeichnete Bedingungen für die Niederwildjagd. Die intensive Bejagung von Schwarzwild hat aufgrund hoher Bestände besondere Priorität.
Jagdarten und Wildvorkommen
In Thüringens Revieren kommen verschiedene Jagdmethoden zur Anwendung. Die Einzeljagd auf Schalenwild wird ebenso praktiziert wie gemeinschaftliche Bewegungsjagden. Besondere Bedeutung hat die revierübergreifende Rotwildhege in den großen Waldgebieten. Zu den Hauptwildarten zählen Rotwild, Rehwild und Schwarzwild, ergänzt durch Damwild in einigen Regionen. Bei den Niederwildarten sind Hase und Fasan besonders verbreitet.
Jagdzeiten und Schonzeiten
Die jagdlichen Zeiten orientieren sich an den thüringischen Jagdverordnungen. Rotwild darf von August bis Januar bejagt werden, während für Rehwild die Jagdzeit von Mai bis Januar gilt. Schwarzwild kann ganzjährig bejagt werden, mit Ausnahmeregelungen für Bachen mit Frischlingen. Die Niederwildjagd auf Fasan ist von Oktober bis Dezember möglich.
Jagdverbände und Vereine
Der Landesjagdverband Thüringen e.V. fungiert als Dachorganisation der Jägerschaft. Regionale Vereine wie die Jägergemeinschaft Thüringer Wald oder der Jagdverein Eichsfeld organisieren regelmäßig gemeinschaftliche Jagden und Fortbildungen. Die Zusammenarbeit mit Forstbehörden und Naturschutzorganisationen ist besonders eng, was sich in zahlreichen gemeinsamen Projekten zeigt.
Jagdrecht und Gesetzgebung
Thüringen verfügt über spezifische jagdrechtliche Bestimmungen, die das Bundesjagdgesetz ergänzen. Dazu gehören Mindestgrößen für Eigenjagdbezirke von 150 Hektar im Flachland und 300 Hektar im Bergland. Für Schalenwild existieren verbindliche Abschusspläne zur Vermeidung von Waldschäden. Die Verwendung bleifreier Munition ist in vielen Revieren bereits Standardpraxis.
Jagdtraditionen in Thüringen
Die thüringische Jagdkultur ist tief verwurzelt und zeigt sich besonders in den traditionellen Hubertusmessen und jagdlichen Brauchtumspflegen. Die Thüringer Jagdhornbläser genießen deutschlandweit Anerkennung. Besondere Veranstaltungen wie das "Grüne Band" im ehemaligen Grenzgebiet verbinden jagdliches Brauchtum mit zeitgemäßer Hege.
Interessante Fakten zur Jagd in Thüringen
Der Thüringer Wald beherbergt eine der ältesten Rotwildpopulationen Deutschlands
In der Rhön wird seit Generationen die traditionelle Brackenjagd praktiziert
Thüringen war Vorreiter bei der Einführung bleifreier Munition in staatlichen Revieren
Der Nationalpark Hainich bietet einzigartige Einblicke in natürliche Waldentwicklung