
Jagdrevier Voitsberg: Naturräume, Jäger, Wildvorkommen, Praxis, Rechts, Jagdzeiten, Jagdorganisationen, Brauchtum, Fakten Naturräume und ihre Eigenschaften Im Herzen der Steiermark liegt der Bezirk Voitsberg - ein Jagdgebiet, das durch seine abwechslungsreiche Topographie besticht. Die Region erstreckt sich von den Ausläufern der Koralpe bis ins Grazer Bergland und bietet damit ideale Lebensräume für verschiedenste Wildarten. Besonders charakteristisch sind die Mischwälder mit hohem Buchenanteil, die dem Rotwild ausgezeichnete Einstände bieten, sowie die offenen Kulturlandschaften, die Niederwild ideale Bedingungen schaffen. Jäger und Revierstruktur in Voitsberg Rund 1.500 aktive Jäger sind im Bezirk Voitsberg registriert. Die meisten Reviere werden als Eigenjagden bewirtschaftet, wobei die Durchschnittsgröße bei etwa 300 Hektar liegt. Bemerkenswert ist der hohe Anteil an Familienjagden, die hier seit Generationen weitergegeben werden. Die Altersstruktur zeigt einen gesunden Mix aus erfahrenen Jägern und motiviertem Nachwuchs. Wildvorkommen und jagdliche Besonderheiten Die Region beherbergt einen gesunden Rotwildbestand, der besonders in den Waldgebieten der Koralpenausläufer zu finden ist. Rehwild ist flächendeckend verbreitet, während Schwarzwild in den letzten Jahren verstärkt aus den angrenzenden Gebieten zuwandert. An Niederwild finden sich vor allem Feldhase, Fasan und Fuchs. Eine Besonderheit stellen die vereinzelten Mufflonvorkommen in den felsigen Lagen dar. Jagdmethoden und Praxis in Voitsberg Die Ansitzjagd dominiert in den bewaldeten Gebieten, während in den offeneren Lagen die Pirsch bevorzugt wird. Bewegungsjagden werden vor allem im Spätherbst und Winter durchgeführt. Eine lokale Spezialität ist die "Kesseltreibjagd" in den engen Tälern der Region. Die Lockjagd auf Raubwild erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Rechtliche Rahmenbedingungen Für Jäger im Bezirk Voitsberg gelten die steirischen Jagdvorschriften mit einigen regionalen Besonderheiten. Das Mindestkaliber für Schalenwild beträgt .243, wobei bleihaltige Munition grundsätzlich verboten ist. Besondere Bestimmungen existieren für die Gamsjagd in alpinen Lagen, während für Schwarzwild eine verpflichtende Trichinenuntersuchung vorgeschrieben ist. Die Winterfütterung unterliegt strengen Regelungen, um eine natürliche Wildtierpopulation zu erhalten. Jagdzeiten im Jahresverlauf in Voitsberg Die Jagdzeiten folgen dem natürlichen Jahreszyklus: Rot- und Gamswild dürfen von August bis Dezember bejagt werden, während für Rehwild die Saison von Mai bis Januar reicht. Schwarzwild kann ganzjährig gejagt werden, wobei Bachenschutzzeiten zu beachten sind. Die Niederwildjagd konzentriert sich auf die Herbst- und Wintermonate von September bis Dezember. Jagdorganisationen und Brauchtum Der Jagdverein Voitsberg als zentrale Organisation der Region pflegt nicht nur das jagdliche Brauchtum, sondern bietet auch regelmäßig fachliche Veranstaltungen an. Dazu gehören Hegeschauen zur Beurteilung des Wildbestandes, waffentechnische Seminare für sicheren Waffenumgang und spezielle Ausbildungsprogramme für Jungjäger. Höhepunkt des jagdlichen Jahres ist die traditionelle Hubertusmesse, die die Verbindung von Jagd und Kultur lebendig hält. Diese Aktivitäten unterstreichen die Bedeutung einer verantwortungsvollen und nachhaltigen Jagdausübung in der Region. Besondere Bräuche sind die "Voitsberger Jägerprüfung", eine anspruchsvolle Schießprüfung, und das "Almabtriebschießen" im Herbst. Die regionale Wildküche ist für ihre Reh- und Hirschspezialitäten bekannt. Interessante Fakten zur Voitsberger Jagd - Eines der ältesten erhaltenen Jagdhäuser der Steiermark steht in Köflach - Die Region war früher für ihre Falkner bekannt - In einigen Revieren wird noch die traditionelle "Steirische Bracke" eingesetzt - Jährlich werden etwa 800 Stück Rotwild, 1.500 Rehe und 300 Stück Schwarzwild erlegt Die Jagd in Voitsberg steht vor der Herausforderung, die zunehmende Zersiedelung und den wachsenden Freizeitdruck zu bewältigen. Gleichzeitig profitiert die Region von ihrer guten Erschließung und der hohen Akzeptanz der Jagd in der Bevölkerung.
Post: 20 August 20:44